Wissenschaftlicher Newsticker Juli 2017
Mobiler Batterieprüfstand
Juli 2017 Für die Forcierung der Einsatztauglichkeit von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen steht die Konfektionierung von Energiespeichern im Fokus. Die Herausforderung hierbei ist, mit möglichst wenig Gewicht und der Nutzung von möglichst wenig Bauraum, die größtmögliche Energiemenge und elektrische Leistung für den Einsatz elektrisch angetriebener Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Für das Vorantreiben der Forschungsarbeiten hinsichtlich der Konstruktion und Konfektionierung von Energiespeichern unter Beachtung der Aspekte der montage- und wartungsgerechten Gestaltung hat das Editha-Team einen mobilen Batterieprüfstand realisiert.
Der mobile Batterieprüfstand basiert auf einem Leichtkraftfahrzeug der Klasse L5e und wurde von den Wissenschaftlern konstruktiv so konzipiert und umgebaut, dass der Energiespeicher des elektrisch angetrieben Fahrzeugs als wechselbares Modul ausgelegt ist. Dies ermöglicht den Aufbau und den grundlegende Funktionstest von verschiedenen Energiespeicherkonzepten außerhalb der Anwendungsumgebung des mobilen Batterieprüfstands. Für die anschließende Erprobung der Leistungsfähigkeit der realisierten Energiespeicherkonzepte werden diese Energiespeichermodule folgend in dem mobilen Batterieprüfstand implementiert und unter realen Einsatzbedingungen im Straßenverkehr getestet. Das Ziel der Forschungstätigkeiten ist die Untersuchung der Verwendungsfähigkeit aktueller und zukünftiger Batteriezellen, die Realisierung der Verbindungstechnik, die Montage- und Wartungsfähigkeit sowie die Untersuchung des thermischen Verhaltens der Batteriezellen im Grenzbereich Ihrer Leistungsfähigkeit.
Um den Grenzbereich der Batteriezellen zu Erproben, wurde das elektrische Antriebssystem des mobilen Batterieprüfstands unter Verwendung eines Elektromotors mit einer Dauerleistung von 20 kW bei 100 V Systemspannung ausgelegt. Die kurzzeitige Leistungsfähigkeit des Elektromotors beträgt bis zu 35 kW bei 100 V. Somit können kurzzeitig elektrische Lasten von bis zu 350 A für den zu erprobenden Energiespeicher realisiert werden. Mit diesen Lastparametern können folgend verschiedene Konfektionierungen des Energiespeichers hinsichtlich der Serien- und Parallelschaltung der Batteriezellen in Abhängigkeit des vom Hersteller erstellten Datenblatts erfolgen. Die aus den Erprobungen gewonnen Ergebnisse stellen die Basis für die Auswahl von Batteriezelltypen, deren Konfektionierung hinsichtlich Montage- und Wartungsfreundlichkeit sowie das notwendig werdende thermische Konzept für die folgenden Anwendungen und Forschungsprojekte des Editha Teams dar.
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Gerd Wagenhaus (Leitung) / Dipl.-Wirtsch.-Ing. Stefan Lüdecke
Tobias Stefaniak M.Sc. (Editha-Team)