Ein Jahrzehnt Elektromobilität am IAF

Mit dem Beginn der 2000er Jahre rückte in der Forschung der Ingenieurwissenschaften ein neues Arbeitsfeld in den Fokus, neue nachhaltige Mobilitätskonzepte, die nicht mehr auf dem klassischen Verbrennungsmotor basieren. Mit den in den "COmpetence in MObility"-Projekten hat sich die Fakultät für Maschinenbau frühzeitig an dieser Forschung beteiligt.

Auf Initiative von Gerd Wagenhaus hat sich das IAF seit 2011 ebenfalls mit diesem Themenfeld beschäftigt und sich dabei auf die Elektromobilität konzentriert. Erstes Ziel war die Untersuchung verschiedener Möglichkeiten zur Elektrifizierung von Fahrzeugen. Im Ergebnis entstand mit Editha 1.0, das erste auf einem Smart basierende Konzeptfahrzeug mit einem eigenständigen Antriebssystem auf Basis zweier radnah verbauten Elektromotoren und einem 60 V Batteriesystem. 2012 erhielt Editha 1.0 die Straßenzulassung.

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Die Entwicklung von Editha 1.0 ermöglichte das Sammeln vieler Erfahrungen, die in den nachfolgenden Jahren sowohl in weiteren Forschungsprojekten aber auch in Industrieprojekten zur Anwendung kommen konnten. So entstand zum Beispiel ein Konzept zur Hybridisierung von Krankenwagen.

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In der Forschung wurden in den folgenden Jahren von der von Gerd Wagenhaus geleiteten Arbeitsgruppe zwei Entwicklungsstränge unter anderem in den Projekten "COmpetence in MObility" und "Kompetenzzentrum eMobility" verfolgt. Zum einen ging sie der Frage nach, welche Eigenschaften ein elektrisch getriebenes Fahrzeug besitzen muss. Hier entstanden verschiedene Konzeptfahrzeuge, die auf unterschiedlichen Basis Fahrzeugen wie Smarts, einem EcoCarrier und einem eZTR Roadster aufsetzten. Sie wurden unterschiedlichen zum Teil sehr praxisnahen Tests unterzogen. Unvergesslich ist dabei die Teilnahmen des Roadsters an der WAVE Trophy Austria 2018 und der WAVE Trophy Germany 2019.

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Der zweite Forschungsstrang der Forschungsgruppe war auf den Batteriepack eines Elektrofahrzeugs gerichtet. Hier stellen sich vorrangig die Fragen, wie eine, an verschiedenste Anwendungsfälle anpassbare Architektur für ein Batteriepack konstruktiv aussehen kann und wie die entsprechenden Batteriepacks effizient produziert werden können. Die Ergebnisse konnten in den verschiedenen Konzeptfahrzeugen verwendet werden.

Im aktuell auslaufenden Projekt "Kompetenzzentrum eMobility" wurden alle Erfahrungen noch einmal zusammengeführt. Es entstand der Modulträger „Ultima“, in dem auch die Ergebnisse anderer Forschungsgruppen der Fakultät Maschinebau und darüber hinaus aggregiert wurden.

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In den 10 Jahren Forschung im Themenfeld Elektromobilität hat Gerd Wagenhaus mit seiner Arbeitsgruppe eine Führungsrolle in der Fakultät Maschinenbau übernommen. Er hat die Projektanträge und die Projektbearbeitung maßgeblich mitgestaltet. Dies wird nicht nur bei den Projekten "COmpetence in MObility" und "Kompetenzzentrum eMobility" sondern auch bei der aktuellen Entwicklung hinsichtlich eines Center for Method Development, dass sich mit dem Wissenstransfer in die Industrie beschäftigen wird.

Gerd Wagenhaus verlässt zum Ende diesen Jahres das IAF, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wir danken ihm für die wichtige Arbeit, die er am IAF in der Forschung zur Elektromobilität und weit darüber hinaus geleistet hat.

 

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Letzte Änderung: 15.12.2021 - Ansprechpartner: Webmaster